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Wer haftet bei Wolfsrissen?

Gunfinder Magazin

Wölfe sind seit einigen Jahren wieder in Deutschland heimisch und mit ihnen kehren auch alte Debatten zurück. Eine dieser Fragen ist, wer für Schäden haftet, wenn ein Wolf Nutztiere reißt. 

Ein aktuelles Urteil des VG Magdeburg gibt dazu Aufschluss und betont die Wichtigkeit von Präventionsmaßnahmen.

Im speziellen Fall war ein Landwirt der Meinung, dass ein Wolf für den Tod eines Kalbes verantwortlich gewesen sei. Das Kalb wurde auf einer Weide gefunden, die mit einem Elektro-Draht gesichert war. Aber ist dieser Schutz ausreichend gegen Wölfe?

Laut der Entscheidung des VG Magdeburg vom 28.02.2017 trägt der Geschädigte die Beweislast für einen Wolfsriss, um einen Ausgleichsanspruch geltend zu machen. Dabei reicht die bloße Annahme eines Wolfsrisses außerhalb bestätigter Vorkommensgebiete nicht aus. Darüber hinaus müssen ausreichende Schutzmaßnahmen vorhanden sein. In diesem Fall war der Elektro-Draht in einer Höhe von 50 cm positioniert, was für Wölfe kein Hindernis darstellt. Der Mindestabstand zum Boden sollte 20 cm betragen, um Wölfe effektiv abzuhalten.

Ein Wolfstötung ist an spezifischen Merkmalen erkennbar. Beispielsweise werden Beutetiere meist durch einen gezielten Kehlbiss getötet. Der Abstand der Eckzähne eines Wolfes beträgt typischerweise zwischen 30 und 40 mm. Ein Abstand von 11 cm zwischen Bisslöchern, wie vom Kläger behauptet, spricht also nicht für einen Wolf.

Aber was bedeutet dieses Urteil für den Schutz unserer Nutztiere? 
Ein wichtiger Hinweis kommt aus NRW, wo auf die "Förderrichtlinie Wolf" verwiesen wird, die solche Fälle regelt. In der Hochsauerlandregion gibt es allerdings Bedenken bezüglich des Schutzes des Muffelwilds. Einige befürchten, dass die Wiederansiedlung des Wolfes das Aussterben dieser Tierart beschleunigen könnte, da spezielle Schutzmaßnahmen für das Muffelwild bisher fehlen.

Die Debatte ist hitzig und weit davon entfernt, beigelegt zu werden. Eines ist jedoch klar: Das Zusammenleben von Mensch, Wolf und Nutztieren erfordert Anpassungen und ein besseres Verständnis für die Bedürfnisse und Verhaltensweisen aller Beteiligten.

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