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Daten, Fakten & Informationen

Als Flinten  werden in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts entwickelte Langwaffen mit glatten Läufen bezeichnet. Einsatz finden sie in Europa primär als Jagd- und Sportwaffen, da sich mit Ihnen Schrotmunition über kurze Distanzen (≈10-50m) verschießen lässt.  Neben Schroten verschiedener Körnung können aus Flinten auch sogenannte  Flintenlaufgeschosse abgeschossen werden.

Jagdlich kommen vor allem Bockflinten sowie Querflinten zum Einsatz. Für den Schießsport existieren extra an seine Bedürfnisse angepasste Sportflinten. Gerade in den USA erfreuen sich Selbstladeflinten einer großen Beliebtheit.

 

Flinten verfügen über glatte Läufe und sind für den Schrotschuss ausgelegt. Büchsen hingegen sind für den Kugelschuss ausgelegt und haben gezogene Läufe. Optische Unterschiede, welche dem Betrachter sofort ins Auge fallen: Flinten sind meistens länger als Büchsen und haben sehr viel dickere Läufe als Büchsen. Eine Flinte im gängigsten Schrotkaliber 12 hat so den Innendurchmesser des Laufes von 18,53 mm, die weiteren Kaliber die noch zu nennenswertem Ausmaß verbreitet sind, 16 und 20 kommen Laufinnendurchmesser von 16,84 und 15,63 mm- selbst das extrem seltene und extrem große Jagdkaliber .416 Rigby hat “nur ” einen Geschossdurchmesser von 10,54 mm. 

Die längere Lauflänge bei Flinten beträgt etwa zwischen 64-78 cm- kürzere Rohre sind zwar führiger, längere schwingen jedoch besser. Bei Büchsen ist je nach Kaliber eine Lauflänge von 50-65 cm üblich.

 

Wie bei allen Waffen gibt es Flinten in verschiedenen Preisklassen. Gebrauchte Flinten zu einem vernünftigen Zustand sind schon für unter 500 Euro erhältlich, neue Modelle beginnen ab etwa 1000 Euro, die Grenze nach oben ist natürlich offen.

 

Eine Doppelflinte ist ein Schrotflinte mit zwei nebeneinander liegenden Läufen, sie wird in Abgrenzung zur Bockflinte oder Bockdoppelflinte auch Querflinte genannt. Querflinten sind allerdings nicht mehr sehr verbreitet, weswegen die inzwischen auch viele Jäger und Schützen Bockflinten meinen, wenn sie von Doppelflinten sprechen.

 

Als Bockdoppelflinte oder einfacher Bockflinte bezeichnet man eine zweiläufige Schrotflinte, bei welcher die Läufe übereinander angebracht sind- also “aufgebockt”. Die Bezeichnung Bockflinte ist deutlich gebräuchlicher als Bockdoppelflinte, was etwas sperrig klingt.

 

Eine Selbstladeflinte wird auch als halbautomatische Flinte bezeichnet. Nach dem Schuss wirft sie automatisch die leere Hülse aus, führt aus dem Magazin eine neue Patrone in das Patronenlager ein und spannt sich wieder- sie ist sofort wieder schussbereit. Selbstladeflinten können auf der Jagd und im sportlichen Schießen eingesetzt werden- bei der Jagd sind sie allerdings etwas verpönt und von den meisten Jägern nur bei der Krähenjagd akzeptiert. Eine Selbstladeflinte ist jedoch keine vollautomatische Waffe- vor jedem einzelnen Schuss muss der Abzug erneut betätigt werden.

 

Als Pump-Gun werden oft Vorderschaft-Repetierflinten bezeichnet. Bei ihnen wird durch Vor und Zurückrepetieren des Vorderschafts die abgeschossene Patronenhülse nach dem Schuss ausgeworfen und eine neue Patrone in das Patronenlager eingeführt. Vorderschaft-Repetierflinten werden im zivilen Bereich von Jägern und in vielen Ländern von polizeilichen Behörden eingesetzt. Grund dafür ist vor allem ihre hohe Abschreckwirkung, welche sich auch im martialischen und einschüchternden Repetieren der Waffe zeigt. Aus diesem Grund gelten für Vorderschaft-Repetierflinten bestimmte Bedingungen, um von Privatpersonen erworben werden zu dürfen: 

  • Die Gesamtlänge der Waffe im kürzesten Verwendungsform muss mindestens 95 cm betragen
  • Die Lauflänge muss mindestens 45 cm betragen
  • Der Hinterschaft darf nicht durch einen Pistolengriff ersetzt werden (beispielsweise durch Absägen des regulären Schafts)

 

Neben den genannten Flintenarten Doppelflinten, Bockflinten, Selbstladeflinten und Vorderschaftrepetierflinten gibt es auch noch einläufige Flinten und Repetierflinten, die anders als am Vorderschaft repetiert werden. Außerdem sollten bei dieser Betrachtung (und wenn man sich eine Flinte kaufen möchte) auch beachtet werden, dass Drillinge eigentlich Doppelflinten sind, welche durch einen Kugellauf ergänzt wurden.

 

Mit Flinten schießt man in der Regel auf sich bewegende Ziele in verhältnismäßig geringer Entfernung. Das gilt sowohl beim jagdlichen Flintenschuss auf Flug- oder Raubwild als auch beim sportlichen Schießen auf Wurfscheiben- auch “Tontaubenschießen" genannt. Für diese Art zu Schießen ist eine Visierung über Kimme und Korn oder durch ein Zielfernrohr nicht geeignet.  Stattdessen erfolgt das Zielen beim Flintenschuss über Laufschiene und Korn. Daher ist beim Flintenschießen, noch viel mehr als beim Schuss mit der Büchse oder der Kurzwaffe der Anschlag entscheidend: Er ist korrekt, wenn das Korn auf das Ziel zeigt und die Laufschiene nicht sichtbar ist- weil der Schütze nur in diesem Fall “gerade über die Flinte zielt”. Ziele beim Flintenschießen tauchen oft schnell und unerwartet auf, und die Zeitspanne in welcher ein sicherer und genauer Schuss angetragen werden kann ist sehr kurz- daher muss der Anschlag richtig sitzen und das schnelle in den Anschlag gehen eine in Fleisch und Blut übergehende Bewegung sein. 

 

Die Ausgangsgröße bei der Festlegung der Schrotkaliber ist ein englisches Pfund = 453,6 g. Werden aus 453,6 g Blei 12 gleichgroße Kugeln geformt, so hat eine solche Kugel den Durchmesser des Kalibers 12 (18,2 mm). Fertigt man hingegen 16 oder 20 Kugeln draus, so sind diese natürlich kleiner, als wenn nur 12 Kugeln daraus gefertigt werden- Aus diesem Grund werden die Schrotkaliber kleiner, je höher die Nummer ist.  Das häufigste Schrotkaliber ist 12- gefolgt von 16 und auf dem dritten Rang 20. Die anderen Schrotkaliber spielen beim Jagdlichen wie sportlichen Schießen kaum eine Rolle- außerdem ist Munition für Waffen in diesen Kalibern nicht einfach zu finden, weswegen wir beim Kauf einer Flinte zur Wahl von 12 oder 16 raten.

 

12 steht wie oben Beschrieben für das Kaliber- in dem Fall den Innendurchmesser des Schrotlaufs. 70 bzw 76 steht für die Länge des Patronenlagers. Aus Schrotflinten dürfen Patronen verschossen werden, welche im abgeschossenen Zustand genau so lang sind wie das Patronenlager als auch welche, die kürzer sind. Schießt man eine Flinte im Kaliber 12/76, dürfen daraus bspw auch Patronen im Kaliber 12/70 verschossen werden. Längere Patronen dürfen hingegen unter keinen Umständen verschossen werden kann- hier bestünde Gefahr für Leib und Leben des Schützen und umstehende Personen

 

Ein Ejektor ist eine automatische Hülsenauswurfeinrichtung bei Kipplaufflinten (Auswerfer). Der Ejektor wirft die abgeschossene Patronenhülse beim Knicken der Waffe aus, wodurch schneller nachgeladen werden kann als wenn man die Patronenhülse händisch entfernen müsste. Man kann am geteilten Auszieher einer Waffe erkennen, ob sie einen Ejektor hat.

 

Unter Deckung versteht man die mehr oder weniger gleichmäßige Verteilung und Anzahl der Schrotkörner auf ein Ziel einer bestimmter Größe in einer bestimmten Entfernung also z.B. auf die 16-Felder-Scheibe mit 75 cm Durchmesser auf 35 m Entfernung. Man betracht vereinfacht gesagt damit, wieviel Schrot nachher im Ziel ankommt und wie breit die Flinte streut.

 

Die Streuung von Schrotflinten ergibt sich durch ihre Bohrung an der Laufmündung, den sogenannten Choke. Verengt sich der Lauf zur Mündung, komprimiert dies die Schrotgarbe und sie wird “kompakter” und streut weniger. Moderne Flinten haben in der Regel Wechsel-Chokes, wodurch die Streuung an der Waffe beeinflusst werden kann. 

Neben Chokes gibt es auch noch verschiedene Laborierungen der Munition, welche sich auf die Streuung auswirken. So weißen viele Schrotpatronen beispielsweise einen Schrotbecher aus, also einen Kunststoffbecher in der Patrone, in welchem die Schrotkugeln lagern. Beim Schuss fliegen die Schrotkugeln zuerst noch im Becher aus der Waffe und werden so länger zusammen gehalten.

 

Als Choke, Chokebohrung oder Würgebohrung wird bei Flinten die Verengung der Schrotläufe im Mündungsbereich bezeichnet. Der Choke bewirkt ein besseres Zusammenhalten der Schrotgarbe beim Verlassen des Laufes und dadurch eine bessere Deckung bei gleichzeitiger Vergrößerung der wirksamen Schussentfernung.

 

Flinten mit Wechselchoke haben an der Mündung ein Schraubgewinde, in welches Aufsätze, die Wechselchokes, eingeschraubt werden können. Dadurch kann die Deckung der Schrotgarbe beeinflusst werden.

 

Flinten mit Wechselchokes können angepasst werden und sind universal einsetzbar- somit können sie auf kurze wie auf für Flintendimensionen weite Distanzen eingesetzt werden.

 

Die meisten Traditionellen Doppelflinten und Bockflinten verfügen über zwei Abzüge. Das bringt den Nachteil mit sich, dass zwischen zwei Schüssen der Abzug gewechselt werden muss. Bei einem Einabzug löst der gleiche Abzug den zweiten Schuss aus: Es kann schneller geschossen werden.

 

Jungjäger haben ihre Präferenzen noch nicht genau erforscht, außerdem muss oft mit den finanziellen Ressourcen gehaushaltet werden - auch da zu Beginn des Jägerlebens viele teure Investitionen unerlässlich sind- dazu gehören neben der Büchse auch eine möglichst universell verwendbare Optik, eine Montage, Kleidung und in vielen Fällen auch eine Wärmebildkamera. Wir raten daher dazu für die erste Flinte etwa 500-1000 Euro zu investieren. Außerdem sollte die Flinte vielseitig einsetzbar sein- heutzutage sind Bockbüchsen mit Ejektoren sowohl auf der Niederwildjagd als auch auf dem Schießstand Usus- daher raten wir zu einem solchen Modell, nach Möglichkeit mit Wechselchokes um für jede jagdliche Situation umrüsten zu können. Außerdem empfehlen wir das Kaliber 12/70 oder 12/76- es ist das gängigste, was nicht nur bedeutet, dass jedes Waffengeschäft über Munition in diesem Kaliber verfügt- auch auf Gesellschaftsjagden kann so ein Jagdfreund mit Munition aushelfen, wenn die eigenen Patronen bereits verschossen sind. Eine Situation die schneller eintritt, als man im Vorfeld vielleicht gedacht hat. Zuletzt empfehlen wir eine Flinte mit Stahlschrotbeschuss zu wählen. Ob eine Flinte für Stahlschrot beschossen ist, lässt sich an der Lilie erkennen, welche in die Flinte eingraviert ist. Ein Verbot von Bleimunition ist in der EU inzwischen leider absehbar- Flinten ohne Stahlschrotbeschuss, welche in vielen Gebieten schon nicht mehr jagdlich geführt werden dürfen, sind dann überall in der EU verboten.

 

Flinten können wie alle Waffen am Besten direkt über Gunfinder gefunden und über den Marktplatz auch direkt gekauft werden. Einige Händler, die wir direkt empfehlen:

 

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