Der Jägerverband von Mecklenburg-Vorpommern plädiert für eine rechtliche Erlaubnis der Jagd mittels Pfeil und Bogen. Diese eher ungewöhnliche Anforderung hat eine logische Begründung.
Die Organisation schlägt dem verantwortlichen Umweltministerium vor, die Bogenschützenjagd gesetzlich zu verankern. «In Zeiten des Wandels in der Jagdwelt müssen wir auch in Situationen jagen, in denen herkömmliche Schusswaffen ein erhebliches Risiko darstellen können», erklärt der Jägerverband im Rahmen der Debatten um die Aktualisierung des Landesjagdgesetzes. Insbesondere in Regionen, wo Mensch und Wildtier enger aufeinandertreffen, wie etwa in touristischen Zonen.
Aber nicht nur die Sicherheit unbeteiligter Menschen könnte durch den Gebrauch von Pfeil und Bogen verbessert werden, meint der Verband. Im Zusammenhang mit der Entwicklung erneuerbarer Energien werden Solarparks als mögliche Jagdreviere genannt, in denen Schusswaffen nicht passend sind. Das Risiko bei der Verwendung der Bogenjagd wird in bestimmten Jagdsituationen, unter anderem aufgrund der geringeren Reichweite, als deutlich geringer eingeschätzt, so die Meinung der Jäger.
Das Risiko unnötiger Tierquälerei betrachtet der Verband als minimal. Laut internationaler Studien sind die Auswirkungen von Jagdpfeilen und Bögen auf den Tierkörper vergleichbar mit denen von Schusswaffen. Wenn Mecklenburg-Vorpommern diese Jagdmethode zulassen würde, wäre es nicht das erste Land: Schon 19 europäische Länder haben die Bogenjagd erlaubt.
Der Jagdverband Mecklenburg-Vorpommern sieht vorrangig invasive Tierarten wie Waschbären, Nutrias, Marderhunde oder Nilgänse als geeignete Beute für diese Jagdtechnik. Jedoch wird auch vorgeschlagen, Wildschweine und Füchse auf diese Art zu jagen, da diese Arten immer mehr Konflikte hervorrufen.