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Welche Jagdmesser gibt es?

Gunfinder Magazin

Für Jäger sind Messer genauso wichtig wie die Schusswaffe.  Es empfehlen sich in der Regel feststehende oder einklappbare Jagdmesser. Hauptanwendungsgebiet:  Aufbrechen und Versorgen des erlegten Wildes sowie gegebenenfalls Abnicken oder Abfangen. Wichtig für eine sichere Verwendung ist bei Klappmessern die feste Verriegelung der herausgeklappten Klingen.

Insbesondere wenn der Jäger sein Wild alleine versorgen muss, sollte er ein ein Einhandmesser verwenden. So kann er beim Aufbrechen des Wildes mit einer Hand zwischen Aufbrechklinge und Messerklinge hin- und herwechseln, zum Beispiel am Übergang von Bauchdecke zum Brustkorb. Achtung: Auch Jäger müssen beachten, dass das Führen von Einhandmessern nur im Zusammenhang mit der befugten Jagdausübung erlaubt ist. In allen anderen Fällen dürfen Messer mit einhändig feststellbarer Klinge nach §42a Abs. 1 S. 3 WaffG nicht bei sich getragen werden, da kein „berechtigtes Interesse“ vorliegt. Es ist also ratsam mit dem Führen des Messers so zu verfahren wie mit der Schusswaffe.

Es wird  eine große Bandbreite an Klappmessern angeboten.  die neben der eigentlichen Klinge noch eine Aufbrechklinge und/oder eine Säge gut gesichert im Griff für den jagdlichen Einsatz aufweisen. Mit wenigen Handgriffen bietet ein solches Klappmesser eine  hilfreiche Auswahl für die Jagdausübung wichtiger Werkzeuge und Anwendungsmöglichkeiten an. Außerdem sind die kompakte Größe und die damit verbundene Möglichkeit, das Messer in der Hosentasche zu transportieren, weitere Vorteile des „Taschenmessers“.

Ein Nachteil ist die schlechtere Reinigungsmöglichkeit des Klappmessers, besonders wenn es nicht sofort nach dem Einsatz unter fließendem Wasser abgewaschen werden kann. Eingetrockneter Schweiß und Schmutz können sich zwischen den Griffschalen sammeln und unhygienisch sein. Klappmesser sind aufgrund ihrer Bauweise weniger robust als feststehende Messer und eignen sich deshalb nicht zum Aufhebeln oder Abfangen.

Feststehende Messer werden von Jägern für das Abfangen bevorzugt. bBei der Jagd kommt es immer wieder mal vor, dass Wild nach einem schlechten Schuss mit dem Hund nachgesucht werden muss. Auch nach Wildunfällen im Straßenverkehr muss das verletzte Wild oft nachgesucht werden. Gelangt nun der Schweißhund zum noch lebenden Stück, sorgt ein sachkundiger Stich mit dem Messer für das sofortige Verenden, wenn der Einsatz einer Schusswaffe aus Sicherheitsgründen nicht möglich ist. 

Das Schärfen des Messers spielt für den Jäger eine große Rolle, denn Jagdmesser müssen scharf sein wie Rasierklingen um sauberes Arbeiten zu ermöglichen und beim Abfangen das Leid des Wilds zu veringern. Am einfachsten ist es zweifellos, das Schärfen seines Jagdmessers einem Fachmann zu überlassen. Aber viele Jäger schärfen ihre Messer auch gerne selbst – vor allem dann, wenn sie Messer mit Klingen aus vergleichsweise weichem Stahl führen. Beim Einsatz von Wetzstahl, Wetzstein oder Messerschärfer ist es sehr wichtig, dass man einen Winkel von 15 bis 20 Grad beibehält und dass die ganze Klinge vom Griffansatz bis zur Messerspitze mit gleichmäßigen, ruhigen Bewegungen am Wetzstahl entlang geführt wird. So wird die Klinge nach kurzer Behandlung wieder scharf wie eine Rasierklinge. Das Schärfen von besonders harten, schnitthaltigen Stählen überlässt der Laie besser dem ausgewiesenen Fachmann.

Die Klingen guter Jagdmesser bestehen meist aus Stahl mit einem großes Spektrum an Eigenschaften, die gezielt durch Herstellung und Wärmebehandlung auf einen bestimmten Zweck abgestimmt werden können. Moderner Messerstahl wird heute für den Einsatz als Klinge optimiert. Besonders wichtig sind für den Jäger natürlich gute Schneid- und Gebrauchseigenschaften. Dazu gehören Schnitthaltigkeit, Schneidfähigkeit und Schärfbarkeit. Um eine gute Eignung als Klingenmaterial zu haben, muss der Werkstoff eine Härte von mindestens etwa 55 HRC (Härteprüfung nach Rockwell) aufweisen können. Die Idealwerte für feine Schneiden liegen bei etwa 60 bis 65 HRC. Für Jagdmesser empfehlen Fachleute wegen der einfacheren Nachschleifbarkeit und der geringer ausgeprägten Sprödigkeit des Materials ein HRC von 57 bis 60.

Neben Klappmessern, die verschiedene Klingen im Griff verbergen, bieten auch einige feststehende Jagdmesser variable Griffkombinationen an. Neben der Hauptklinge werden unter anderen noch herausklappbare Aufbrechklingen, Knochensägen und Haken zum Aushakeln (meist für Federwild) angeboten. Solche Kombinationen werten jedes Jagdmesser zu einem echten Universalwerkzeug auf. Aus wildbrethygienischen Gründen wird heutzutage Federwild nicht mehr ausgehakelt. Daher kann man auf dieses Werkzeug verzichten.

Die Griffe von guten Jagdmessern zeichnen sich vor allem durch eine ergonomisch günstige und gleichzeitig rutschsichere Gestaltung aus. Egal ob sie aus Plastik, Holz, Horn oder aus einem anderen Material sind, sie müssen vor allem mit einem rutschfesten Griff eine sichere Handhabung gewährleisten. Gerade beim Versorgen von erlegtem Wild lässt sich in der Regel gar nicht vermeiden, dass das Jagdmesser mit Schweiß (Blut) benetzt wird. Dann ist eine besonders rutschfeste Griffgestaltung schon aus Sicherheitsgründen unverzichtbar. Aus hygienischen Gründen ist zu beachten, dass sich der Griff sehr gut reinigen lässt.

Typische Jagdmesser-Typen sind:

Jagdnicker

Jagdnicker sind schmale einseitig geschliffene Jagdmesser mit bis zu 20 cm Länge. Im Gegensatz zum Waidblatt ist mit dem Jagdnicker das Stechen (wie beim Abnicken) möglich, für den Blattfang, ist er in der Regel allerdings zu kurz, dafür empfiehlt sich der längere und stärkere Hirschfänger.

Hirschfänger

Der Hirschfänger ist eine etwa 40 bis 70 cm lange Stichwaffe, die heute kaum noch jagdlich eingesetzt wird. Mit dieser langen Klinge wird – anders als in früheren Zeiten – nur noch eher selten Rot- und Damwild abgefangen. Im aktuellen Jagdbetrieb werden heute bei Drück- bzw. Bewegungsjagden Hirsch- bzw. Saufänger eingesetzt: Wenn etwa die Stöberhunde einen Frischling oder Überläufer gestellt haben und ein Fangschuss ohne Gefährdung der Hunde nicht angetragen werden kann.

Waidblatt

Das Waidblatt ist ein großes schweres Jagdmesser mit einer bis zu 30 cm langen Klinge mit abgerundeter Spitze, welche es zum Abfangen eher untauglich macht. Das Messer lässt sich für alles nutzen, was im Revier anfällt, auch das Aufbrechen, vor allem von starkem Wild gehört zu den Anwendungsgebieten von starken Waidblättern.

Skadinavische Einmalmesser

Auch wenn sie eigentlich keine eigene Kategorie darstellen, sollten die überaus praktischen Einmalmesser erwähnt werden, welche in Deutschland hauptsächlich von der Firma Morakniv vertreiben werden. Die Messer kosten um die 10 Euro. Messerscheide und Griff sind in der Regel in hellem Orange gehalten, wodurch sie auch im Revier leicht wiedergefunden werden, wurden sie beim Aufbrechen einmal zur Seite gelegt. Durch den geringen Preis ist es auch nicht allzu schmerzlich, wenn das Messer verlorgen gehen sollte. Einziger Nachteil der Messer- sie lassen sich sehr schlecht nachschärfen.

Wo findet man die besten Angebote?

Online lassen sich viele Angebote finden, wobei man sich in unserer Gunfinder-Suche am schnellsten ein Überblick über die Preise verschaffen kann. Gerade auf EGun finden sich online sehr viele Messer, vor allem für den Sammler-Bereich ist dies sehr interessant. Da Jagdmesser durch die allgemeinen Geschäftsbedingungen vieler Internetbieter anders als Schusswaffen nicht eingeschränkt sind, lassen sich auch Angebote bei Plattformen wie beispielsweise Ebay und Amazon finden.

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