Unser Rehwild fährt seinen Stoffwechsel herunter und der Abschuss fürs Jagdjahr ist bestenfalls bereits jetzt erledigt. Nicht beschlagenen Ricken bietet sich im November durch die Nachbrunft eine Möglichkeit der Fortpflanzung, während die Bockkitze bereits ihr Erstlingsgehörn tragen. Im Feld finden sich abhängig von Vegetation und Wilddichte große Sprünge mit oft mehr als zwanzig Rehen unabhängig von Alter und Geschlecht. Im Wald sind es dagegen oft nur drei- bis vierköpfige Sprünge.

Auch beim Rotwild kehrt nun endlich Ruhe ein, insbesondere die Hirsche werden verträglicher. Die Kämpfe aus der Brunftzeit sind vergessen und es geht in die Winterquartiere. Dort, wo es regelmäßig zu Notzeiten kommt, werden die Fütterungen vorbereitet und beschickt. Augenmaß und Sachverstand sind erforderlich, um Krankheiten und Schäden vorzubeugen. Es gilt, die jeweiligen Landesjagdgesetze zu beachten.

Wer Sauen im Feldrevier hat, ist froh, gerade die Schadensabwicklung hinter sich gebracht zu haben und ist bereits wieder damit beschäftigt, die Saat frisch bestellter Äcker zu schützen. Bei fehlender Eichelmast zieht es die Sauen zur Nachlese jetzt gern auf die Felder. Wer jedoch im Wald jagt, wird den Jagddruck nun deutlich erhöhen, um Strecke zu machen. Kirrungen werden bei natürlich vorkommenden Bucheckern und Eicheln kaum angenommen, aber wer diese Mastflächen kennt, wird jetzt die besten Chancen haben. 

Es ist nicht mehr lang hin bis zur Ranz des Fuchses. Die Bälge sind mittlerweile ausgereift und ein Ansitz am Luderplatz lohnt sich, denn später nach der Paarungszeit sind die Bälge oft nicht mehr so ansehnlich wie im November. Ob mit Schrot oder der kleinen geeigneten Kugel, spielt für den Niederwildheger keine Rolle. Für den Artenschutz nutzt er jede sich bietende Chance, dem Rotrock Dampf zu machen.

Dort, wo noch zahlreich Fasan und Hase zuhause sind, wird nicht nur am Hubertustag gemeinsam gejagt. Die Vorstehhunde können dort ebenso wie auf der Entenjagd zeigen, was in ihnen steckt. 

Vielerorts beginnt jetzt die Jagd auf die Ringeltaube. Unter Eichbäumen und auf abgeernteten Maisfeldern bieten sich dazu gute Möglichkeiten. Voraussetzung neben einer guten Tarnung ist der vorherige Besuch auf dem Tontaubenstand. Lockvögel auf kahlen Bäumen sind ebenso ein Magnet wie Körnerreste auf den Feldern. Am Vormittag ist es am Feld vielversprechender als am Nachmittag. Abends sind es die Schlafbäume, welche die Tauben anziehen.

Die Anzahl der Wildgänse hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Damit einhergehend wachsen Probleme wie Fraßschäden und Verkotung landwirtschaftlich genutzter Flächen. Eine Gans zu überlisten, ist nicht immer einfach. Mit dem richtigem Lockbild ist es allerdings eine spannende Flintenjagd und bei Erfolg eine leckere Bereicherung auf dem Esstisch. Der November bietet tolle Möglichkeiten.